Dienstag, 24. Juni 2008

Praktikum oder kein Praktikum?

Das war hier die Frage. Als ich frisch und munter nach einem Extraumweg, weil zu früh, am Arte-Empfang stand, sah alles noch ganz gut aus. Außer, dass es keine Unterlagen von mir gab und der Mann am Empfang meine Verantwortliche nicht erreichen konnte. Eine Viertelstunde später kam dann deren Kollegin angehetzt, Véronique sei krank und sie hätte mich ganz vergessen. Schwamm drüber. Im Büro sagte sie dann nebenbei, wir müssten noch ein paar Sachen regeln, ich hätte ja einige Dokumente noch gar nicht eingereicht. Ob ich denn den Brief nicht bekommen hätte, in dem ich nach der Convention de Stage gefragt worden sei? Nein, sagte ich, erinnerte mich dann aber schlagartig: Da war mal ein Brief von Januar, den ich im April bekommen hatte. Darin beglückwünschte Arte eine mir unbekannte Frau Friedel zu ihrem Praktikum von Juni bis Oktober und erinnerte daran, einige Dokumente vor Beginn des Praktikums einzureichen. Den Brief hatte ich fatalerweise einfach ignoriert und als ungültig angesehen. Jedenfalls für mich.

Da stand ich nun. Mit einer aufgeregten Sekretärin, die mich zunächst einmal zur Praktikantenbeauftragten führte. Deren strahlendes Lächeln gefror auf der Stelle, als sie hörte, ich hätte keine Convention abgegeben. Denn: Keine Convention, kein Stage. Pech gehabt. Sie hätte schon genug Probleme mit Leuten wie mir gehabt, es tue ihr leid, aber so könne ich leider kein Praktikum bei Arte absolvieren. Wir einigten uns schließlich darauf, dass ich bis mittags in der Hochschule anrufen und mich um gewissen Praktikumsvertrag kümmern sollte.

Wie erwartet fiel man dort aus allen Worten. Was Arte verlange? Dass man für mich als Studentin hafte, falls ich eine Kamera umwerfen würde? Noch nie gehört, von so einem ominösen Praktikumsvertrag. Und überhaupt – warum jetzt und sofort und so spontan? Nun, dank regem Engagement der Barbara W. in Bremen hatte die aufgewühlte Sekretärin binnen weniger Stunden doch noch den Vertrag auf dem Schreibtisch liegen. Währenddessen machte ich bei Papa und der Krankenkasse Wind, um nötige Versicherungsdokumente aufzutreiben.

Bis zum Mittagessen war alles geklärt. Ich bin nun offiziell Praktikantin bei Arte und auch die Beauftragte für Praktikanten schenkte mir wieder ein Lächeln. Wenn auch ein etwas eisiges.