Montag, 31. März 2008

Der Monopol

"Monopol bezeichnet eine ökonomische Situation, bei der eine Person als alleiniger Anbieter auftritt und damit über eine besondere Marktmacht gegenüber den Nachfragern verfügt", sagt das Politlexikon von Klaus Schubert und Martina Klein.

In dieser Situation befand sich heute unsere Wirtschaftsprofessorin, als sie uns die Klausurfragen austeilte. Das war wohl nix. Denn anstatt alle von uns gelernten Gleichgewichte, Kostenkurven, Paradoxe und deren Lösungen abzufragen, begnügte sich die Mademoiselle mit dem Thema Monopol. Das wir beim Lernen links liegen gelassen hatten. Dumm gelaufen und, wie Lena sagte, "achtkantig durchgefallen".

Freitag, 28. März 2008

Reise in die Römerzeit

Ja, Birte hat schon was erlebt in den paar Tagen, die sie hier war. Der Trip zu den Calanques steckte ihr noch in den Knochen, als wir sie am Donnerstag zum nächsten Ausflug mitzogen. Diesmal ging's mit Till und seinem Auto nach Nîmes. Inklusive Abstecher zum Pont du Gard.

Für ihre "Brücke des Gard" haben sich die Römer mal wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Dank des Aquädunkts wurde zum Beispiel das 50 Kilometer entfernte Nîmes mit Wasser versorgt. Die vier Tonnen schweren Steine haben sie außerdem einfach mal ohne Mörtel zusammengesteckt. Und so halten sie immer noch. Wir als quengelnde Touristen hatten dagegen nichts Besseres zu tun, als uns über die beschränkte Sicht auf das Gemäuer ("Sieht ja gar nicht aus wie im Reiseführer") und die fehlende Möglichkeit zum Bungeejumping zu beschweren. Die fünf Euro Parkplatzgebühr haben wir sowieso schon aus Prinzip nicht gezahlt. Wir sind ja noch jung und können gut laufen. Was wir dann auch den Rest des Tages in Nîmes beweisen konnten.

Nîmes ist vor allem bekannt für seine gut erhaltene Arena aus dem zweiten Jahrhundert. Über Audioguides konnten wir die gesamte Geschichte der Arena und der darin geführten Kämpfe erfahren.

Dass Gladiatoren früher genauso fürs Kämpfen bezahlt wurden, wie Metzger fürs Wurstmachen. Oder dass der Sand auf dem Boden der Arena dazu da war, das Blut aufzusaugen. Stinkt ja sonst. Und dass die Christen die Kämpfe in der Arena nicht etwa aus Mitleid für die Opfer verboten, sondern weil die Menschen doch bitteschön beten und sich nicht irgendwelche Schaukämpfe ansehen sollten. Wir haben uns vor allen Dingen Nîmes von oben angesehen. Der Stierkampf an Pfingsten wird ohne uns auskommen müssen.

Was ich persönlich an Nîmes besonders interessant fand, war die Geschichte der Jeans. Der feste Stoff kommt nämlich tatsächlich aus Nîmes und wurde von dort unter anderem nach Genua exportiert. Irgendwann spazierte dann Lévy-Strauss nach Frankreich und kehrte in trendigen Beinkleidern nach Amerika zurück. Aus dem "Bleu de Genes" (Blau von Genua) wurden bei den Amis schnell Bluejeans. Und die Marke Denim heißt nichts anderes als "de Nîmes", aus Nîmes. Dem Grünen Reiseführer sei Dank für diese Anekdote, die Lena sogar auf der Suche nach einem geeigneten Referatsthema inspirieren konnte.

Nachtrag: Ostern im Park

Ja, auch in Aix war der Osterhase da und hat fleissig Eier verteilt - nun ja, nicht ganz. Aber Osterhase Julia und Osterhase Lena haben sich auch ziemlich tolle Verstecke ausgedacht.


Ostern - auch schon wieder eine Woche her. Da keiner Ostern gerne alleine im Zimmer hockt, haben wir einen grossen Brunch im Park veranstaltet. Alle sind zusammen gekommen und alle haben etwas mitgebracht.

Es gab hartgekochte Eier und, wer denn eins gefunden hat, kleine und grosse Schokoeier, Schokoeier mit Milchfüllung...

Und wir haben die Tradition des Ostereiersuchens weiter verbreitet. Der Kanadier Sylvain war so angetan davon, dass er das später auch mit seinen Kindern machen will. Aber die allgemeine Begeisterung zeigt ja auch mal wieder, dass man auch noch grossen Menschen damit eine Freude machen kann. Was für ein schöner Schlusssatz...

Mittwoch, 26. März 2008

La Ciotat

Die Birte ist da. Und durfte erst einmal ein bisschen rumlaufen. Gestern durch Marseille und an den Calanques entlang, heute durch Aix, vorgestern durch La Ciotat. La Ciotat liegt noch ein bisschen östlich von Cassis, genau am Meer. Und so sieht das dann aus:

Zusammen mit Niko, Hanna und Sylvain liefen wir an der Strandpromenade entlang und wurden dabei zeitweise fast umgeweht. Dieser Mistral hat schon Kraft, das muss man ihm lassen. La Ciotat als Stadt ist das, was man von Hafenstädten so erwartet: Es gibt Schiffe, viele Restaurants, nette Gässchen, leckeren Kaffee - alles da, was man zum Urlaubmachen braucht.

Wenn's wärmer ist, kommen wir wieder. Dann zeigen wir euch wie das geht mit dem Urlaub.

Donnerstag, 20. März 2008

Studentenleben

Ein paar Bilder sollten genügen, um zu beweisen, dass wir auch tatsächlich studieren:

Und das, was wir tun, sieht dann so aus: Um die vierzig Seiten feinste Betriebswirtschaft.

Und was noch vor uns liegt, hat Lena auf ihrer (unfranzösischen) ToDo-Liste markiert:

Ein Glück kommt Birte nächste Woche und hält uns von der ganzen Arbeit ab...

Dienstag, 18. März 2008

Achtung, Achtung!

Marc Polo lebt. Mit dreimonatiger Verspätung hat er den Bericht von seiner letzten großen Reise durch Indien veröffentlicht. Klickt mal hin.

Freitag, 14. März 2008

Unsere Kommilitonen

Wir dachten, es ist mal an der Zeit Euch ein paar Fotos von unseren Kommilitonen zu präsentieren. Der Abend, an dem diese Bilder entstanden sind, liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber wir haben sie erst gestern endlich bekommen.

Darf ich vorstellen: Thierry, Antoine, Steeve und Nawal. An diesem Abend fand ein Quiz im berüchtigten IPN statt. Das ist ein kleiner Club, der anders als viele Bars bis nach zwei Uhr morgens geöffnet ist. Thierry ist ein leidenschaftlicher Anhänger von diesem Quiz, was fast jeden Donnerstag stattfindet und bei dem man als Hauptpreis 45 Euro Verzehr gewinnen kann - was bei Bierpreisen von fünf Euro natürlich ein Anreiz ist. Thierry liebt Chuck Norris, weswegen er auch seine Ratetruppe immer nach ihm benennt. Und Thierrys Schlachtruf ist: Viva la cerveza!
Diese Kommilitonen sind übrigens aus dem zweiten Jahr, also dem vierten Semester. Eine sehr Nette und sehr Verrückte ist Nawal.

Leider werden wir die Leute nicht mehr so häufig sehen, denn ob man's glaubt oder nicht, wir sind tatsächlich schon fast mit der Uni durch. In den nächsten drei Wochen haben wir nur noch insgesamt vier Tage Vorlesung. Allerdings steht gerade eine Menge Arbeit an: Artikel, Präsentationen, eine Hausarbeit und Lernen für diese unsägliche Wirtschaftsklausur. Dann, genauer gesagt am vierten April, ist der Spuk aber fast vorbei. Irgendwie wir das alles schon klappen. Klappt ja immer irgendwie.

Cassis

Trotz nicht so tollem Wetter wollten wir Steffen auch noch ein bisschen Küste bieten. Und da wir selber noch nicht in Cassis waren, ging es letzten Sonntag zusammen mit Niko ans Meer. Cassis ist ein kleines Fischerdorf, das sich trotz Tourimassen im Sommer seinen Charme bewahrt hat. Und so trifft man im Hafen auch noch auf echte Seemänner, die geschickt Seeigel knacken und sie für die Restaurants vorbereiten - wie auch immer man dieses Getier essen soll. Viel ist jedenfalls nicht drin.


Das Wetter war zwar auch in Cassis nicht so toll, aber wie immer hat uns das Meer, das unglaublich blaue Meer, nicht enttäuscht! Ich weiss nicht, wie Wasser trotz Wolkentürmen am Himmel noch so leuchten kann. Besonders deutlich wurde das an den Calanques. Wie gesagt, erstrecken sich diese zerklüfteten Buchten die ganze Küste zwischen Marseille und Cassis entlang. Für mich war es ja schon der dritte Besuch an den Calanques, aber Alena kam zum ersten Mal in den Genuss dieser Aussicht.


Wie bestellt liegen auch immer ein paar Boote vor Anker, so dass man exakt die selben Fotos wie im Reiseführer schiessen kann. Bestimmt werden die Leute dafür bezahlt, den ganzen Tag mit ihrem Boot in den Buchten rum zu dümpeln. Das ist jedenfalls unsere Theorie.

Der dritte Besuch

Steffen war da. Und brachte aus Deutschland Regenwetter mit, bei dem er sich auch prompt einen Schnupfen holte. Trotzdem zogen wir mit ihm das gesamte Touriprogramm durch. In Marseille zeigte sich sogar die Sonne. Und nach einem Hafenrundgang und der Kathedralenbesichtigung haben wir nach Muscheln und Gambas auch die nächste Spezialität ausprobiert: Sandwiches. Zu Lenas Unmut mit Pommes drin. Aber lecker!

Und eine kleine Eigenheit in Marseilles Straßen wollen wir auch nicht vorenthalten. Wunder der Natur, sage ich nur.

Freitag, 7. März 2008

Les Gorges du Verdon

Unser Programm am Donnerstag: Besuch des größten Canyons Europas inklusive Abstecher nach Deutschland und Treffen mit dem Weihnachtsmann. Die Crew: Lena, Evelyn, Alena und Till. Das Gefährt: Tills Super-Subaru. Der Fahrer: Ein Kurven schneidender Cowboy.

Erstes Ziel: Allemagne-en-Provence oder auch einfach Deutschland. Ein verschlafenes Minidorf, in dem eigentlich ein Markt stattfinden sollte. Aber wie so oft mussten wir die schmerzliche Erfahrung machen: Es ist noch Vorsaison. Viel los war also wirklich nicht.

Nur ein Weihnachtsmann hing einsam und verlassen vor einem Zimmerfenster und versucht wohl noch bist Ostern die Sprossen seiner Leiter zu erklimmen, um endlich die Geschenke abladen zu können. Vielleicht hat er dieses Jahr auch die Schicht mit dem Osterhasen getauscht.
Nach mehreren Zwischenstopps erreichten wir gegen Mittag dann Moustiers-Sainte-Marie.
Dicht an mächtige Felswände gedrängt, hat diese Ortschaft einen ganz besonderen Charme.

Enge Gassen, hübsche Häuser und die Kunst der Fayences, besonders beständiges, milchig-weißes Porzellan, ziehen die Touristen an. Aber auch hier erwacht das Leben wohl erst in der wärmeren Jahreszeit. Was Gutes zu Essen haben wir wenigstens bekommen.
Weiter ging's zu den Schluchten des Verdon. Erst bestaunten wir sie von weit oben, dann kraxelten wir unten am Fluss entlang, auf steinernen Pfaden, durch tiefschwarze Höhlen, auf wackeligen Treppen. Ein Abenteuer war's, das sich wirklich gelohnt hat.

Dienstag, 4. März 2008

"Allez OM!"

Alena und ich haben es getan! Die erste Stadionerfahrung liegt hinter uns. Bis ins Weserstadion haben wir es nie geschafft - Schande über uns! Aber dafür waren wir nun im Stade Vélodrom in Marseille.
Letzten Samstagabend mischten wir uns mit ein paar anderen Erasmusstudenten unters Fussballvolk. Hier geht es allerdings vor und nach dem Spiel wesentlich ruhiger zu. Frankreichs Stadien sind nämlich alkoholfrei. Und während in Deutschland betrunkene Fans gröhlend durch die Strassen ziehen, ging es in Marseille dagegen fast gesittet zu. Während des Spiels - übrigens Marseille gegen Auxerre - sind die Leute jedoch genauso verrückt wie überall sonst auch.
Fahnen schwenkend und Schals wedelnd wird gesungen: "Allez OM! Allez Om! Qui ne saut pas n' est pas Marseillais!". (Los OM! - Olympique Marseille - Wer nicht springt, ist kein Marseiller!)Die Unterstützung zeigte auch ihre Wirkung denn zur Halbzeit stand es:
Danach passierte auch nicht mehr viel. Auxerre war wohl kein richtiger Gegner für Marseille und so strengten sich die Olympioniken in der zweiten Halbzeit nicht mehr allzu sehr an. Ganz zum Schluss gelang den Spielern von Auxerre noch ein Gegentor. Leider zu spät um noch Schwung ins Spiel zu bringen. Und während der "Anheizer" in der Virage, der Fankurve, nur noch heiser in sein Micro krächzte, stand still und strahlend die Notre-Dame-de-la-Garde über allem.

Sonntag, 2. März 2008

Mit Marc in Marseille

Klar sind wir in der Zeit, als Marc da war, auch mal nach Marseille gefahren. Sind über den Fischmarkt geschlendert, haben uns die über die gesamte Stadt wachende Notre-Dame-de-la-Garde angesehen und sind rüber zu den Inseln Friouls gefahren, die früher, als es noch kein Telefon gab, als Quarantänestation für an Pest erkrankte Menschen genutzt wurde.
Notre-Dame-de-la-Garde. Zu Marcs Ärger auf einem 167 Meter hohen Hügel gelegen. Wo man doch in Aix schon vier Stunden unterwegs ist, um ein Baguette zu kaufen...

Und wenn Menschen ordentlich angezogen sein müssen, um in die Kirche zu kommen, wie sieht es dann mit einem Engel in Unterhose aus?

Friouls, zwei, mit einem Damm verbundene, kleine Inseln. Hier hatten wir dann auch einen kleinen Vorgeschmack auf die Calanques. Schön war's - ein richtiger Urlaubstag. Hm, Marc?

Der zweite Besuch

Wie es Stefanie aus Österreich so treffend kommentierte: "Ihr habt ja einen fliegenden Wechsel mit euren Freunden." Stephan kam Donnerstag, ich fuhr Samstag nach Grenoble, um Marc abzuholen, und nach einem gemeinsamen Pärchenabend am Sonntag in Aix war Stephan am Montag auch schon wieder weg.

Zu Grenoble: Ja, da waren mal die Olympischen Winterspiele. Vor genau 40 Jahren. Zu diesem Anlass wurde unter anderem die Seilbahn gebaut, die von der Stadt ein paar hundert Meter den Berg zum Fort de la Bastille hochfährt. Das Fort ist langweilig, die Fahrt (für höhenängstliche Menschen wie Marc) nervenaufreibend. Aber die Aussicht ist dafür wunderschön. Man kann bei klarer Sicht wohl sogar den Montblant sehen.

Auch Grenoble an sich ist einen Besuch wert. Die Stadt liegt von schneebedeckten Bergen umringt in einem Talkessel, hat nette, alte Häuser und einen hübschen Altstadtkern. Wir waren von unseren Reisen zu ermattet, um alles so richtig aufnehmen zu können. Aber es war schön.
Und übrigens: Hier hängt die Weihnachtsdekoration auch immer noch, während Schokohasen die Regale in den Supermärkten bevölkern. Verrücktes Land.