Freitag, 28. März 2008

Reise in die Römerzeit

Ja, Birte hat schon was erlebt in den paar Tagen, die sie hier war. Der Trip zu den Calanques steckte ihr noch in den Knochen, als wir sie am Donnerstag zum nächsten Ausflug mitzogen. Diesmal ging's mit Till und seinem Auto nach Nîmes. Inklusive Abstecher zum Pont du Gard.

Für ihre "Brücke des Gard" haben sich die Römer mal wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Dank des Aquädunkts wurde zum Beispiel das 50 Kilometer entfernte Nîmes mit Wasser versorgt. Die vier Tonnen schweren Steine haben sie außerdem einfach mal ohne Mörtel zusammengesteckt. Und so halten sie immer noch. Wir als quengelnde Touristen hatten dagegen nichts Besseres zu tun, als uns über die beschränkte Sicht auf das Gemäuer ("Sieht ja gar nicht aus wie im Reiseführer") und die fehlende Möglichkeit zum Bungeejumping zu beschweren. Die fünf Euro Parkplatzgebühr haben wir sowieso schon aus Prinzip nicht gezahlt. Wir sind ja noch jung und können gut laufen. Was wir dann auch den Rest des Tages in Nîmes beweisen konnten.

Nîmes ist vor allem bekannt für seine gut erhaltene Arena aus dem zweiten Jahrhundert. Über Audioguides konnten wir die gesamte Geschichte der Arena und der darin geführten Kämpfe erfahren.

Dass Gladiatoren früher genauso fürs Kämpfen bezahlt wurden, wie Metzger fürs Wurstmachen. Oder dass der Sand auf dem Boden der Arena dazu da war, das Blut aufzusaugen. Stinkt ja sonst. Und dass die Christen die Kämpfe in der Arena nicht etwa aus Mitleid für die Opfer verboten, sondern weil die Menschen doch bitteschön beten und sich nicht irgendwelche Schaukämpfe ansehen sollten. Wir haben uns vor allen Dingen Nîmes von oben angesehen. Der Stierkampf an Pfingsten wird ohne uns auskommen müssen.

Was ich persönlich an Nîmes besonders interessant fand, war die Geschichte der Jeans. Der feste Stoff kommt nämlich tatsächlich aus Nîmes und wurde von dort unter anderem nach Genua exportiert. Irgendwann spazierte dann Lévy-Strauss nach Frankreich und kehrte in trendigen Beinkleidern nach Amerika zurück. Aus dem "Bleu de Genes" (Blau von Genua) wurden bei den Amis schnell Bluejeans. Und die Marke Denim heißt nichts anderes als "de Nîmes", aus Nîmes. Dem Grünen Reiseführer sei Dank für diese Anekdote, die Lena sogar auf der Suche nach einem geeigneten Referatsthema inspirieren konnte.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schön, schön, schön war es bei und mit euch! Vielen Dank für alles...

Und danke dir Alena, dass du die Jeans-Geschichte nochmal so ausführlich erläutert hast. So fühle ich mich weder geschnitten noch stumpf ;)...

Weiterhin eine schöne Zeit wünscht euch eure Birte.