Mittwoch, 2. Juli 2008

Mein Zuhause

Die letzten Worte sollten davon ja noch nicht gesprochen sein. Und bevor ich mein Erstaunen beim Anblick der vielen Masken, Marionetten, Büchern, Buddhas und anderem Kleinkram ganz verliere, hier eine kurze Beschreibung des Raumes, in dem ich mich neben Toilette, Bad und natürlich meinem Zimmer am häufigsten aufhalte: Die Küche.

Rechts an der Wand steht die Sitzecke. Eine rot-weiß-karierte Decke liegt auf dem alten Holztisch, darauf ein Stapel Stoffservierten im gleichen Design. In der Mitte des Tisches steht eine kleine Kristallvase. Die Rose darin lässt bereits ihre rosa Blüten hängen. In die Ecke zwischen die zwei Sitzbänke drängt sich ein Korb, der vor Büchern überquillt. „Kochen wie in der Provence“ steht obenauf, dahinter lugt „Die indische Küche“ hervor.

Über der hölzernen Sitzbank hängt ein chinesischer Kalender aus Bast, daneben stehen auf einem kleinen Regalbrett Heiligenbilder und eine gerahmte Gottesmutter. Davor baumelt ein Weihrauchgefäß von der Decke herab. Die Wand neben der Tür zieren Teller, gleich daneben starren asiatische Masken mit weit aufgerissenen Augen dem Betrachter entgegen.

Über dem Tisch hängt ein Holzbord. Neben Teedosen mit chinesischen Schriftzeichen stehen dort Pötte für Grieß, Linsen und Mehl. Auf dem Porzellangefäß in der Mitte thront ein fröhlicher Buddha aus dem gleichen Material. Er soll offenbar das Opium bewachen, das laut Beschriftung in der Dose aufbewahrt wird. Von der Kante des Holzbords hängt eine Borte herab, auf die in altdeutscher Schrift die Worte „Im Herzen ernstes Sinnen“ gestickt wurden.

Gegenüber der Tür stehen der Kühlschrank, daneben ein Gasherd und die Spüle. Über verschmierten Kacheln hängen fünf Töpfe und Pfannen der Größe nach aufgereiht an der Wand. Darüber ein Anatomie-Poster mit der Überschrift „Parts of the body“ sowie einer Übersetzung in der kringeligen Hindi-Schrift. Auf der Fensterbank steht ein großes Radio, dem Aussehen nach aus den 50er Jahren und offenbar nicht mehr funktionstüchtig, denn wer morgens in die Küche kommt, stellt das knarzende Transistorradio an, das auf dem großen Apparat steht.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich bin gespannt...