Montag, 18. Februar 2008

Die Calanques - Traumbuchten mit Hindernissen

Ich bin schon wieder gewandert! Vier Stunden über kleine und große Kieselsteine, hoch und runter, an schwindelerregenden Abgründen entlang, immer mit der Angst mir gleich die Beine zu brechen...Und warum das alles?

Deswegen!

Die Calanques - das ist eine Steilküste zwischen Marseille und Cassis. Die Region ist ein Umweltschutzgebiet und in den Sommermonaten sind die Zugänge wegen Brandgefahr gesperrt. Die meterhohen Felswände teilen sich immer wieder zu kleinen Buchten auf, in denen versteckte kleine Strände und verschlafene alte Fischerdörfer verborgen sind. Viele Wanderwege führen an den Schluchten vorbei und weiter ins Hinterland in die Berge.
Da Alena ja in Taizé weilte, machte ich mich wieder einmal mit Niko und den Kanadiern auf den Weg. Von Marseille aus ist es mit dem Stadtbus nur noch eine halbe Stunde und man steht mitten in der Pampa, wo allerdings auch noch der grösste Campus der Stadt untergebracht ist. Dort trafen wir uns mit einem einheimischen Franzosen, ein Bekannter von Sylvain, der uns zu den schönsten Stellen bringen sollte. Stéfane, so heisst er, ein echter Naturbursche, zeigte uns auf einer Karte einen Weg, erkundigte sich nach unserem "Laufniveau", und versicherte dann, dass der Weg in zwei Stunden zu schaffen sei. Für mich sah das allerdings schon auf der Karte unmöglich aus. Nun ja, auf ging's. Ich wollte eigentlich nur endlich mal wieder das Meer sehen. Aber schon bald war klar, dass der Dunst, der schon über Marseille hing, doch nicht "pollution" war, sondern schlichtweg Nebel. Diesiges Wetter halt, das uns an diesem Wochenende verfolgen sollte. Und so war auch Marseille in der Ferne nur zu erahnen.

Am Anfang fiel das Laufen leicht. Zwar legte Stéfane ein ordentliches Tempo vor, aber der Weg war nicht allzu steil und ausserdem lockte die Vorfreude.

Unsere Wandergruppe, Niko, Stéfanes Freundin (hab' den Namen vergessen), Stéfane, Sylvain, Julian, Jean-Mathieu, schlängelte sich also dahin.

Nach einer Pause, in der ich mich am Meer kaum sattsehen konnte (trotz Dunst) ging's aber los. Eine Ewigkeit, so kam es mir jedenfalls vor, rutschte ich nur noch auf diesen Kieseln bergab und ich war immer die Letzte, da ich zwischendurch wirklich weiche Knie bekam. Aber ich habe es geschafft, auch wenn ich Alena leider mitteilen musste, dass ich diese Wanderung nicht mit ihr wiederholen werde.
Mit diesem kleinen Fischerdorf, in eine Bucht eingebettet, wurde ich dann belohnt.


Und am Ende hatte ich sogar noch meinen kleinen versteckten Badestrand, zu dem ich auf jeden Fall im Sommer zurückkehren werde. Denn am Ende kam heraus, dass man dort in einer guten halben Stunde hin spazieren kann. Statt dessen spüre ich heute noch den Muskelkater von einer vierstündigen Kraxeltour.

2 Kommentare:

Alena hat gesagt…

ach, mir reicht auch ein halbstündiger spaziergang zum strand runter. hauptsache, es ist dann nicht diesig...

Anonym hat gesagt…

Da kann man auch viel schneller hinkommen...