Freitag, 30. Mai 2008
Erster Abschied
Unglaublich! Jetzt ist es so weit! Meine Schlüssel sind abgegeben und Alena hat mich für die letzte Nacht in ihrem Zimmer aufgenommen. Mein letzter Tag also und was ist...es regnet...mal wieder. Ehrlich gesagt macht das Wetter den Abschied gerade um ein Vielfaches einfacher. Ich freu' mich auf zu haus! Aber natürlich bin ich auch ein wenig wehmütig. Ich weiss auch nicht so recht, wie ich mich nun verabschieden soll. Ich glaube jeder, der für längere Zeit im Ausland war, weiss, wieviel in dieser Zeit passiert, wieviel man sieht, wieviele neue Menschen man trifft. Ich glaube, richtig bewusst wird einem das erst, wenn man wieder zu hause ist, wo sich nichts verändert hat und alles beim Alten ist. Ich hatte eine sehr tolle Zeit hier! Ich kann behaupten, dass ich die Provence in ihrer ganzen Schönheit kennen gelernt habe. Ich bin stolz auf mich, dass ich etliche Referate auf Französich gehalten habe und man mich verstanden hat. Und ich freue mich, dass ich wirklich liebe neue Menschen getroffen habe! Ich habe mir fest vorgenommen öfter in ein Café zu gehen und einfach zwei Stunden da zu sitzen. Das machen die Franzosen wirklich richtig! Und ich werde die Höflichkeit der Menschen vermissen (auch hier entschuldigt sich der Busfahrer bei jedem einzelnen Fahrgast bei Verspätung). Zwar hat uns der provenzalische Frühsommer mal gründlich im Stich gelassen, dafür hatten wir einen schönen Winter. Immerhin! So, es könnte ewig so weitergehen, aber ich muss auch noch ein paar Worte für Alena lassen. Sie wird hier noch ein bisschen die Stellung halten. Ich sage: Ciao! Au revoir! A bientôt!
Donnerstag, 29. Mai 2008
Wir haben sie verloren
Es hat nicht sollen sein. Erst wurde sie vom fallenden Spülschwamm abgeknickt, dann hat die gesamte Spüliflasche ihr den Rest gegeben. Lieselotte, du warst eine sehr angenehme Mitbewohnerin.
Mittwoch, 28. Mai 2008
Cannes man sich mal anschauen
Wenn ein Internationales Filmfestival so fast um die Ecke stattfindet, dachten wir, stürzen wir uns doch mal mit ins Getümmel. Also auf nach Cannes, zu den 61. Filmfestspielen, wo Stars und Sternchen um die Wette funkeln und sich professionelle wie Amateurfotografen die Finger wund knipsen. Noch dazu wollen sich ja Angelina Jolie und Brad Pitt ganz in unserer Nähe niederlassen, damit ihre Zwillinge in der Provence gleich mal ein schönes Fleckchen Erde zu Gesicht bekommen. Die Chance, die beiden mal im Supermarkt zu treffen, steigt also um ein Vielfaches. Nachdem Julia außerdem meine Geschichte, die Studentenorganisation hätte ein Treffen mit Brangelina zum Kaffee arrangiert, so begeistert aufnahm, glaubte ich zum Schluss selbst daran, dass Brad Pitt in Cannes irgendwo mit einem Milchkaffee auf Lena und mich warten würde. Hat er nicht. Schon klar.
Was auf uns wartete, war aber auch nicht schlecht. Eine überfüllte Stadt, normalerweise 70.000 Einwohner, während des Filmfestivals um die 200.000. Überall Polizei, die Limousinen durchs Gewühl dirigiert. Aufgeputzte Frauen in Abendkleidern (am Nachmittag, versteht sich) neben Touris in Shorts und Badelatschen. Wichtige Menschen mit um den Hals baumelnden VIP-Ausweisen und Handy am Ohr. Öffentliche Toiletten mit kilometerlangen Schlangen.

Wir widemeten uns erstmal der Altstadt und unserem leiblichen Wohl, bevor wir uns von der Menge am roten Teppich entlangtreiben ließen. Fazit: Cannes ist hübsch, gar nicht so teuer, wie wir dachten und besonders interessant, wenn es gen Abend geht und alle so richtig aus dem Häuschen sind. Am Strand starteten Partys für Eingeladene, eine Band spielte sich ein und an der Strandpromenade stellte sich das aufgeputzte Volk zur Schau. Auch am roten Teppich kam Bewegung in die Masse.
Wo auf der anderen Straßenseite mittags angekettete Trittleitern auf ihre Besitzer warteten, saßen und standen dort am Abend überall Fotowütige, die sich schon vor Tagen dort den besten Platz gesichert hatten. Wir stellten uns dazu und warteten. Und warteten. Ein Kommentator sagte ein paar Mal Namen an, die jetzt den roten Teppich beträten, die meisten französisch (oder französisch und deshalb für uns verfremdet ausgesprochen) und daher für uns unbekannt.
Immerhin lief mir Micheal Jackson vor die Kamera. Schöne Gesichtsfarbe hat er bekommen und die Nase sieht auch nicht mehr so zerbrechlich aus.

Und schlussendlich, kurz vor Abfahrt, kamen dann doch auch noch ein paar für uns bekannte Stars die Treppe herauf: Das Team von Wim Wenders "Parlermo Shooting" war angereist. Mit dabei: Milla Jovovic, Campino (genau der!), Dennis Hopper und Wim Wenders himself, der einfrig Fotos von der Menge schoss, die ihm zujubelte.
Wir waren glücklich, die Menge war's auch, und so konnten wir, wenn nicht von einer Begegnung mit Brangelina, immerhin mit Fotos von anderen internationalen Stars angeben. (Man beachte außerdem: Campino schaut direkt in meine Kamera! Wenn das nicht viel mehr wert ist, als ein Kaffee mit Angelina und ihrem Babybauch!)

Montag, 26. Mai 2008
Ein Tag am Meer
Freitag, 23. Mai 2008
Montag, 19. Mai 2008
Zu Besuch bei Picasso
Am Busen der Natur

Sonntag, 18. Mai 2008
Le Luberon
Wahrscheinlich zum letzten Mal für mich ging's mit Till und seinem Subaru auf einen Ausflug in die Gegend. Mit unseren Überredungskünsten konnten wir ihm den Luberon schmackhaft machen und als es Till spontan genug erschien ging's letzten Freitag los. Schließlich fehlte dieser Landstrich noch auf unserer Reiseliste. Und was soll ich sagen, wir hatten natürlich mal wieder recht mit unserem Ziel.
Der Luberon ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen und steht unter Naturschutz. Vor uns lag eine malerische Landschaft mit Weinfeldern (fachmännisch Rebflächen genannt), viel Klatschmohn, Tälern und natürlich Bergen, die allerdings mal wieder mit Wolken verhangen waren. Das Wetter will einfach nicht so wie wir zur Zeit. Als Startpunkt haben wir Isle-sur-Sorgue gewählt, ein Örtchen in dem man tatsächlich überall Wasserplätschern hört.
Weiter ging's in den Touriort Fontaine-de-Vaucluse. Dort wälzen sich die Touristenströme hoch zur Quelle der Sorgue, die an einer hohen Felswand ans Tageslicht tritt.
Obwohl der tiefste Punkt des Beckens bei 308 Metern liegt und es eine der mächtigsten Quellen Europas ist, haben wir uns das Ganze ein wenig spektakulärer vorgestellt. Trotzdem, der Bach, der sich die Felsen runter zum Ort stürzt entschädigte die unerfüllten Vorstellungen.
Ausserdem gibt's dort noch eine Papiermühle, in der noch immer mit Wasserkraft Papier hergestellt wird - für die Touristen versteht sich. Das nächste Ziel war Gordes. Angepriesen als eines der schönsten Dörfer Frankreichs wird auch gleich für jedes Auto, das irgendwo stehen will, eine Parkgebühr von drei Euro erhoben. Die Hälfte der Dorfbewohner ist als Parkplatzwächter beschäftigt, so scheint es.

Lange blieben wir nicht, denn es war kalt und ausserdem stand noch Roussillon auf der Liste. Dieser Ort wiederum ist berühmt für seine Ockerbrüche und auf eben so einem Ockerberg ist das Dorf auch errichtet.
Leider war der Ockerpfad schon geschlossen, auf dem man sich bizarre Ockergesteinformationen hätte angucken können. Der hätte allerdings auch noch mal 2,50 Euro Eintritt gekostet plus der drei Euro Parkgebühr, auf die wir dieses Mal aber mal verzichten haben. Highlight war die Sonne, die endlich herauskam und die Ockerfelsen leuchten ließ. Fazit: Eine wirklich sehr schöne Landschaft, die überrannt wird von Touristen, so dass es nahe liegt, dass sämtliche Bewohner dieses Landstrichs dies ausnutzen um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Mittwoch, 14. Mai 2008
Stromausfall
Da muss man nicht erst nach Indien reisen, um einen Stromausfall der feinsten Sorte zu erleben. Geschätzte 30 Computer mit Internetverbindung stehen in der Unibibliothek, daneben gibt es WLAN für alle, die ein Passwort haben. Vor wenigen Minuten fiel alles aus. Die Bildschirme wurden schwarz und eine Ruhe kehrte ein, die man aus der Bibliothek gar nicht kennt. Menschen sahen sich hilflos an und zuckten mit den Schultern, als Lenas und mein Blick sich trafen, mussten wir lachen und dachten wahrscheinlich dasselbe: Was stimmt mit diesem Land eigentlich nicht? Auf dem Weg zum Ausgang war das Problem dann aber doch schon wieder behoben. Wahrscheinlich dank der engagierten Bibliothekarin, die sich meine Tasche ansehen wollte und mich bat, ein Buch herauszunehmen und es ihr zu zeigen. Begründung: "Der Strom ist eben ausgefallen, vielleicht haben Sie ja irgendwas in Ihrer Tasche, das dazu geführt haben könnte."
Dienstag, 13. Mai 2008
Die Stadt der Übertreibungen
Seit vergangenem Wochenende können Lena und ich uns vorstellen, wie es sein muss, wenn man im Urlaubsort ankommt und merkt: Alle Magazine, alle Reiseführer, alle Werbebroschüren haben gelogen. Oder wenigstens wahnsinnig dick aufgetragen. Bei Martigues war es so. Vom Reiseführer das "Venedig der Provence" genannt. Knotenpunkt, um zum Salzsee, dem Etang de Berre, zu gelangen. Und auch zum Baden gut geeignet.
Nun gut. Hübsch war er schon, der erste Eindruck. Bunte Häuser, ein paar Blumen, Boote im Wasser. Aber Strand?, fragte die Dame in der Touristinformation mit grossen Augen. Der sei 12 Kilometer entfernt und Busse gebe es keine am Sonntag.
Dafür gab sie uns eine Broschüre mit, in denen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufgelistet waren. Martigues ist ja zum Beispiel auch bekannt für seine Mühle. Die liegt weit oben auf einem Berg neben der Stadt. Gut zu erreichen mit dem Auto. Genauso wie das Fort, an dem eine Gruppe napoleonesicher Soldaten ihr Lager errichtet haben sollte. Da müsse man mit dem Auto hinfahren, sagte uns eine Passantin.
Die Soldaten fanden wir schliesslich doch. Nicht im Fort, aber in einem Stadtpark, wo sie ihre Zelte aufgestellt hatten und vor Schaulustigen von ihren Kämpfen prahlten.
Und was das Venedig der Provence angeht: Vier Brücken haben wir gezählt. Eine Handvoll hübscher Fischerhäuser, in der schönsten Ecke des Ortes gleich mehrere Restaurants, ein Lebensmittelmarkt. Da der Bus uns erst wieder am Nachmittag nach Hause brachte, verbrachten wir dann die restliche Zeit lesend im Park.
Montag, 12. Mai 2008
Bastia und basta
Bergwelt
Sonntag, 11. Mai 2008
Neue Welten
Ich dagegen halte heute nichts von runden Texten, in denen es Einleitung, Hauptteil und Schluss gibt und beende den Eintrag über Calvi einfach so: Schön war's.
La Isula Rossa
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